Salam aleikum

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Der Körper ist zurück in Hamburg, die Seele noch unterwegs, irgendwo zwischen dem Toten Meer und dem Wüstenreich des Lawrence von Arabien. Knapp zwei Wochen zu Fuß durch Jordanien – was für ein Fest für die Sinne! Noch immer spüre ich den Geschmack des süßen Minzetees auf der Zunge. In der Nase hält sich der Duft von auf dem offenen Feuer geröstetem Brot. Von fern ruft der Muezzin zum Gebet. Dazu ein Feuerwerk an Farben und Formen: eine rosarote direkt in gewaltige Felswände gemeißelte antike Stadt, der Berg, von dem Moses ins Gelobte Land schaute, gut erhaltene Relikte der Römer und Landschaften, die süchtig machen können. Noch widersetzen sich die Worte. Mögen an ihrer Stelle Bilder sprechen. Vor allem anderen: Gesichter. Und Musik.

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19 Kommentare zu “Salam aleikum

    • Nein, habe ich nicht, Peggy. Ich hatte damit gerechnet: Jordanien ist meine erste Erfahrung mit dem Nahen Osten, aber ich habe mich dort sehr sicher und wohl gefühlt. Die Menschen, denen ich begegnet bin, strahlten eine faszinierende Mischung aus Freundlichkeit und Zurückhaltung aus. Aber es gibt tatsächlich eine Verbindung zwischen den Unruhen und kriegerischen Auseinandersetzungen in anderen muslimischen Ländern und meiner Reise nach Jordanien: Vor Jahren hatte ich mal eine Reise nach Syrien gebucht, die nicht zustande kam. Ich hatte das Thema dann nicht mehr verfolgt und denke, dass ich Damaskus in diesem Leben wohl nicht mehr sehen werde. Das sollte mir mit Jordanien nicht passieren!

      • Ja, das ist traurig. Mit kleinem Kind meide ich den Nahen Osten wohl noch eine Weile. Aber mein Mann und ich waren vor einigen Jahren mal in Pakistan zu einer Hochzeit eingeladen, und ich bin sehr froh, dass wir die 13 Stunden Flug für ein verlängertes Wochenende auf uns genommen haben. Solche Einblicke in die Kultur sind von unschätzbarem Wert. Liebe Grüße, Peggy

      • Liebe Peggy, ich kann gut nachvollziehen, dass du mit deinem kleinem Entdecker eher vorsichtig bist. Nur unter Erwachsenen ist es ja manchmal so, dass eine Situation von außen betrachtet gruseliger wirkt als from inside. Wahrscheinlich ist es einfach gut, auf den eigenen Bauch zu hören.

  1. Pingback: Die Sonntagsleserin #KW8 | Literaturen

  2. Wunderbare Bilder! Das hört sich faszinierend an, zu Fuß das Land Jordanien zu erleben.
    Ich war letztes Jahr vier Wochen in Marokko unterwegs und fand es beeindruckend, in eine andere Kultur einzutauchen und über den Tellerrand zu blicken.
    Lass deine Eindrücke lange nachwirken!

    • Vielen Dank, Maribey! Ja, die Reise wirkt und wirkt nach und wird das sicher noch eine Weile tun. Im Augenblick verspüre ich große Lust, die vielen Eindrücke zu unterfüttern und noch viel mehr zu wissen über diese Ecke Welt, in der sich seit so langer Zeit auf so kleinem Raum so viel Bedeutsames zuträgt. – Ach, und Marokko… das steht auch auf meiner Reise-Liste ganz weit oben!!!

    • Sehr gern, Andrea! Ich liebe es, unterwegs zu sein, aber es ist auch toll, so herzlich begrüßt zu werden, wenn man zurückkommt. Und ein paar Geschichtchen und Fotos habe ich noch im Gepäck…

  3. Wie schön! Zwei Wochen zu Fuß durch Jordanien klingt ganz wunderbar – und, ich gebe es zu, beneidenswert. Fuß-Reisen finde ich sowieso etwas sehr Besonderes. Vielleicht sollte ich das nächste Mal zum Ausschreiten statt nach Albion nach al-Urdunn reisen? Deine Bilder und Worte legen es jedenfalls sehr nahe.

    • Da kann ich nur erwidern: Wie schön, lieber Zeilentiger! Es würde mich wirklich freuen, wenn es mir gelingt, andere mit meiner noch jungen Begeisterung für Jordanien anzustecken. Natürlich spricht nichts dagegen, (auch) weiter durch Großbritannien zu wandern: Das eine tun, ohne das andere zu lassen. 😉 Dich beneide ich übrigens glühend darum, beizeiten nach Syrien gereist zu sein.

  4. Tolle Fotos! Ich freue mich schon jetzt auf die Geschichten dazu und auf noch mehr Fotos!! Reisen bereichert einfach so ungemein… Und die Farben und Facetten der Wüste sind kaum zu schlagen!

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