Die Welt ist grau – und das ist auch gut so.
In Zeiten, in denen sich immer mehr Menschen im Besitz der einzigen Wahrheit wähnen und andere, die anderer Meinung sind, der Lüge oder der Ignoranz zeihen, feiere ich heute die Schönheit der vielen Töne zwischen Schwarz und Weiß. Wer feiert mit?
Ich feiere das gerne mit, zumal die Foto wirklich schön sind, aber denk bitte dran, daß zwischen schwarz und weiss auch sehr viel Buntes wohnt!
Der überfrorene Farn sieht fast aus wie eine Riesenschneeflocke! Der Charme der selbstähnlichen Strukturen 😉
Oh ja, die Welt ist bunt, Stefan! Zur grauen Maus – respektive Eminenz, such es dir aus 😉 – mutierte ich im Angesicht der immer zahlreicher werdenden Schwarz-Weiß-Maler.
Randbemerkung 1: SW-Fotos mag ich auch weiterhin gern. Randbemerkung 2: Der „überfrorene Farn“ ist tatsächlich ein Eiskristall. 🙂
Oh!
Jetzt hab‘ ich’s mal nicht nur auf dem Handy angeschaut, sondern in voller Pracht! Wie ist denn bloss dieser Eiskristall so dreidimensional gewachsen?! Toll!
Was die Extremisten und Schwarzmaler angeht, glaube ich nicht einmal, daß sie sich plötzlich vermehren. Das sind so viele (oder wenige) wie immer. Die tragen ihr Potential an Galle lange mit sich herum und plötzlich sehen sie eine Chance diese an einem gesellschaftlich kritischenThema auskristallisieren zu lassen, im Schutze der Masse. (Oups – da sind wir wieder…) Die tragen ihren Frust und ihre Hilflosigkeit oder lange schwelende, unspezifische Aggression lange mit sich herum – und plötzlich bietet sich eine Möglichkeit den Dampf abzulassen. Endlich jemand, dem man so richtig die Schuld geben kann, der die volle Packung abbekommen kann.
Mag sein, daß ich mich irre, aber Extremisten sind doch keine zufriedenen Menschen, keine Menschen, die in sich ruhen? Die Rechthaber und Wadlbeisser, die ich kenne, sind Menschen, die eine Leere spüren, denen etwas fehlt. Ich diskutiere gerade viel mit unserer noch nicht ganz erwachsenen Tochter darüber. Wir sollten versuchen, jeder nachkommenden Generation noch ein Stückchen mehr Toleranz mitzugeben, als wir sie haben und das Vertrauen und die Liebe als Basis, um sie auch leben zu können.
Schön, dass du viel mit deiner Tochter diskutierst und ihr dabei hilfst, sich ein Fundament aus Toleranz, Vertrauen, Liebe und Respekt zu bauen, Stefan! Das ist der beste Schutz gegenüber Extremisten, Schwarzmalern, Verschwörungstheoretikern, Rechthabern, Pauschalbeurteilern…, die ihrerseits – da stimme ich dir zu – ja oft im Schutz der Masse, umgeben von Claqueuren, besonders stark sind – im realen Leben, aber auch hier in der Blogosphäre.
Die Eiskristalle fand ich vor Jahren eher in deiner Nähe, in einem klirrkalten Januar am Starnberger See. Dank des Baumeisters Natur kroch ich stundenlang wie trunken vor Begeisterung mit der Kamera über den Boden.
Ach Du warst das damals! Ich habe mich immer gefragt, mit wem ich beim Fotografieren mit dem Kopf zusammengerasselt bin. 😉
Der Starnberger See ist keine 10 km weit weg.
(Schalllachend:) Ja, das war ich. 🙂
Schließe mich an. Zwischen all jenen, die schwarz sehen, und denen, die eine weiße Weste zur Schau tragen, suche ich mir einen Grauton. Tolle Fotos, wieder einmal muss ich das sagen. Und bin erleichtert, dass der Beitrag nicht „Ebony and Ivory III“ heißt 🙂 (Nur ein Scherz).
Hab ich schon mal erwähnt, dass ich deinen Humor liiiiebe, Birgit? Und das Beste: Wenn du jetzt einen Ohrwurm hast, bin zur Abwechslung mal nicht ich Schuld. 😉
Aber hallo! Ich bin völlig humorfrei 🙂
Oho, dann zieh ich mich mal gaaanz warm an. 😉
Jaaa, hoch die unzähligen Grautöne zwischen schwarz und weiß. Und Geduld für die Verschwörungstheoretiker und Immernurschwarzseher, vor allem für die, die die Wahrheit für sich gepachtet haben womöglich auch noch im Namen irgendeines Gottes.
Ich bedanke mich herzlich für diesen Beitrag, weil ich schon seit einer Weile ähnliche Gedanken hege.
Sehr gern. Ich danke d i r für deinen Besuch und deine Zeilen!
Wundervolle Bilder, die nicht vom verletzten Ich ablenken sondern es sanft gesunden lassen…
Danke
Mir scheint, du hast die Stille in den Bildern vernommen…
Wunderbare Fotos, liebe Maren, die deine Worte illustrieren: was für ein Wahnsinn, die Wahrheit für sich alleine haben zu wollen!
Dem habe ich nichts hinzuzufügen, Michael. Schön, dass du mitfeierst!
Ich feiere mit! Wie immer wunderschöne Bilder! Danke für die Einladung.LG Xeniana
Ich freue mich, dass du dabei bist!
Bin dabei!
Willkommen!
Wundervolle Aufnahmen, Maren! Insbesondere das erste Bild hat es mir angetan, die ruhige gedämpfte Stimmung empfinde ich als erholsam. ein wenig wie Januaryblues, das darf auch sein.
Liebe Grüße, Dina xo
Das Foto habe ich an einem meiner allerallerliebsten Strände in Neuseeland gemacht, Dina. Die Ruhe vor dem Sturm – kurze Zeit später war das Licht dort noch etwas gedämpfter und die Wellen rollten mit Macht auf den Strand.
grau. ganz mein Thema 😉 die farbe, die dem alltag zugeordnet wird. wer gerade in berlin ist, kann die farbwahl bestätigen… und dann immer wieder die überraschung, wie viel farbe so ein grau herausbringt. eines meiner lieblingsthemen ist diesbezüglich der november, der ungeachtet aller vorurteile unglaubliche farben hat. die wahrheit? fürwahr kein graues wort. irgendwie zu groß. trotzdem auch immer ein sehnsuchtswort. wahrscheinlich ein chamäleon.
Ich mag dein Bild von Grau als Alltagsfarbe, Stephanie, in der wir immer neue (überraschende) Farben entdecken. Auch liegt es in der Macht jedes Einzelnen, das ganze bunte Spektrum in den Teppich einzuweben. Ja, je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr scheint mir gerade das Grau eine solide Basis abzugeben. 🙂
Ich mach mit!
Das freut mich!
Schöne Idee, liebe Maren. Dazu fällt mir sicherlich was ein. Lieben Gruß, Peggy
Ach, das hast du gemeint, Peggy! Eine Welle der Toleranz und des Respekts – großartig!
Die Idee kam mir sofort als ich Deinen Beitrag las. Diese geistige Befruchtung macht schließlich den Reiz des Bloggens aus 🙂
Stimmt. 🙂
Pingback: Drei Farben Grau | Entdecke England
Liebe Maren, ich finde, dass besonders das in Gedanken versunkene Mädchen zum Thema passt und ich bin sicher sie wird ihre eigene Antwort zu den vielen Facetten des Lebens finden. Es ist eine Freude in Deinem Haus einen Besuch zu machen. Herzlichst Martina
Ich begegnete dem steinernen Mädchen auf einem Friedhof in Rom. Ja, ich kann mir vorstellen, dass sich der Ort gut zum Nachdenken eignen würde, Martina. Hab herzlichen Dank für deinen Besuch und deinen schönen Kommentar!
Ich feier gerne mit dir die Farben und die Nuancen von schwarz bis weiß, es sind wunderbare Bilder, ich mag besonders das erste, aber ob es gut so ist, dass die Welt grau ist? Wie hast du das genau gemeint?
Teilweise ist es wirklich erschreckend wie jetzt Menschen ihre wahren Gesichter zeigen … ich seufze
liebe Grüsse
Ulli
Freut mich, dass dir die Bilder gefallen, Ulli. Natürlich empfinde ich die Welt nicht als grau. Den Beitrag zur Erhaltung der Grautöne habe ich veröffentlicht, weil es mir vor Schwarz-Weiß-Betrachtern, Verschwörungstheoretikern, Fanatikern, Rechthabern und Besserwissern aller Art graut. Auch mich hat in der jüngeren Vergangenheit manche Äußerung erschreckt, andere haben mich sehr gefreut. Die mit beidem verbundene größere Klarheit empfinde ich bei aller Anstrengung als Gewinn.
Der Hinweis auf die schwarz-weiss Denke ist prima , Maren !
Tolle Stimmung in den Fotos , Grau ist meine Lieblingsfarbe …genauer anthrazit Grau, nicht Taubengrau…das schöne ist das Grau nie gleich grau ist und immer auch ein wenig Farbe durchscheint (graublau bei Tauben, graubraun in der Landschaft z.B)…also ist Grau das Gegenteil von dem …Grauen…was einem im Januar angesichts mancher menschlicher Taten überkam !
LG Jürgen
Vielen Dank für deine Gedanken, Jürgen – und für die Anerkennung aus berufenem Mund! Gerade frage ich mich, ob wohl Menschen ein Faible für Grau haben, die gern genauer hingucken. Es scheinen so viele Farben durch, wie du schreibst (davon habe ich mich auch bei der Fotoauswahl leiten lassen), Strukturen werden deutlich. Nicht viel anders als in einer zwischenmenschlichen Begegnung.
Schließe mich Dir gerne an! Liebe Grüsse!
Toll – und einen lieben Nachtgruß zurück!