Als sie am Brunnen vor dem Tore auf einen Froschkönig statt auf friedlich grasende Kühe traf, wurde der Prinzessin etwas wehmütig ums Herz. Es war just zur blauen Stunde und sie ahnte, dass ihre Wanderung sich dem Ende näherte.
Früh am nächsten Morgen schnürte sie ein letztes Mal ihr Bündel und machte sich auf den Weg. Es versprach ein herrlicher Tag zu werden. Die Sonne hatte fast alle Wolken vom blitzblauen Himmel geputzt, der Fluss strahlte türkisfarben und die Berge hatten wieder Spitzen. „Wer recht in Freuden wandern will, der geh‘ der Sonn‘ entgegen“, rief die Prinzessin wie weiland der Dichter Emanuel Geibel.
Bald schon stand sie vor einem Wegweiser. Zu den Königschlössern ging es nach links. Die Prinzessin seufzte leise, ließ die verheißungsvoll klingende Bärenau rechts liegen und folgte den Zeichen.
Hinab zum tiefblauen See. In seinem kristallklaren Wasser spiegelten sich die Schlösser wie eine Fata Morgana.
Das erschien der Prinzessin fast ein bisschen zu idyllisch. So wanderte sie einfach noch ein Stück weiter bis zu der Stelle, wo der Fluss, dem sie so gern gefolgt war, über mehrere Stufen in eine tiefe Klamm donnerte. Danach vertilgte sie eine Riesenportion Apfelstrudel mit Eis und Sahne und Vanille-Schoko-Sauce. Zufrieden lächelte die Prinzessin: Jetzt konnte sie nach Hause zurückkehren.
Sehr schön, liebes Prinzesschen. Dann eine gute Heimkehr.
Danke.
Sitting in a railway station? Got a ticket for your destination? Schade, ich wäre noch gern in Deinen Spuren recht in Freuden gewandert … Das Lied habe ich auch schon ewig nicht mehr gehört. Singt das überhaupt noch jemand außer uns?
Hach, ich wäre auch gern weiter gewandert, zumal in so netter Gesellschaft. Was das Singen angeht: Um nicht allzu viele Lebewesen zu verschrecken, beschränke ich mich eher auf Sprechgesänge.
Womit ich natürlich nicht Homeward Bound meinte …
Schon klar, aber auch schön, oder?
Wie klug von der Prinzessin, den Frosch nur aus der Ferne zu betrachten 🙂
Findest du?
Mir sind Frösche, die sich in Prinzen verwandeln ebenso suspekt wie Prinzen, die sich in Frösche verwandeln. Ich habe gerne klare Verhältnisse mit welcher species ich es zu tun habe 🙂
Herrlich! Hörst du mich lachen?
Ja, da ist so ein angenehmes Geräusch im Hintergrund 🙂
Endlich mal eine Prinzessin, die Bündel schnürt, durch die Natur stapft und eine Riesenportion Apfelstrudel isst. : )
Das nennt man multitasking: In einem anderen Märchen ist sie der Räuberhauptmann. 😉
Cool : )
Liebe Maren, ich habe mich in das blaue Aufbruchbild verliebt, so schön!!! ich bin gerne mit dir gewandert und es ist fast ein bisschen schade, dass du schon am Ende angekommen bist … aber ich weiss ja, du wirst wieder reisen, wieder wandern und es werden andere Orte, Menschen und Bilder anzuschauen sein, mein Trost 😉
liebe Grüsse
Ulli
Das war aber auch ein Tag wie gemacht zum Aufbruch, Ulli. Und es kommen weitere, da hast du Recht. Bis dahin schaue ich mal, was mir vor der Haustür so auffällt.
das ist mindestens genauso spannend, wenn es durch deine Augen gesehen wird!
Danke dir.
Bist Du gar nicht in Versuchung gekommen, den Froschkönig zu küssen?
Doch, natürlich, Peggy. Aber dann fiel mir die Geschichte von dem Frosch ein, der eine Prinzessin nach der anderen an die Wand warf.. (Auch Frösche haben Träume.)
😂
jetzt lächelst du wieder, wie gut! Auf dem Abschiedsbild siehst du eher ein bisschen beklommen (kommt von Klamm) drein, als ob du wirklich nicht weg wolltest aus dieser herrlichen Natur. Das mit den Prinzessinnen werfenden Fröschen bringt mich zum Lächeln wie dich der Apfelstrudel. Komm gut heim und schick und schick und schick mehr Fotos und Geschichten!
Ach, so beklommen war mir gar nicht zumute, Gerda. Es kommen andere Gelegenheiten, Wanderungen und Reisen. (Und Fotos und Geschichten.) Aber vielen Dank fürs Mitschwingen – und für dein Lächeln natürlich!