Was sich nahe ist, nähert sich mit der Zeit einander an. Paare zum Beispiel oder Hunde und ihre Besitzer. Gelegentlich scheint das auch auf benachbarte Werbung zuzutreffen.
Die Nähe ging verträumt umher… / Sie kam nie zu den Dingen selber. / Ihr Antlitz wurde gelb und gelber, / und ihren Leib ergriff die Zehr.
Doch eines Nachts, derweil sie schlief, / da trat wer an ihr Bette hin / und sprach: »Steh auf, mein Kind, ich bin / der kategorische Komparativ!
Ich werde dich zum Näher steigern, / ja, wenn du willst, zur Näherin!« – / Die Nähe, ohne sich zu weigern, / sie nahm auch dies als Schicksal hin.
Als Näherin jedoch vergaß / sie leider völlig, was sie wollte, / und nähte Putz und hieß Frau Nolte / und hielt all Obiges für Spaß.
Christian Morgenstern: Die Nähe
große Klasse liebe Maren, ich bin immer wieder begeistert was du für deine Leserschaft alles an Skurrilitäten ausgräbst 🙂
Ich tue, was ich kann, liebe Anja… 😉
Über den Wachbären hab ich schon öfter gegrinst, aber die Kombi mit dem Blick daneben finde ich ziemlich genial 😀
Lachende Grüße
Christiane
Ein unwiderstehliches Duo, nicht wahr?
Unbedingt! 🙂
Ja, der Waschbär macht ganz offensichtlich sein Ding :-). Wieder einmal ein augenzwinkernder Guten-Morgen-Gruß von Dir.
Einen ebenso schmunzelnden Guten Morgen wünscht Claudia
Vorzugsweise (alles) fressen und saufen, was ihm vor die Pfoten kommt. 😉
super gesehen, du hast die guten Augen eines Wachbären 😉 Liebe Grüße, Annette
Und das ganz ohne den Genuss von Cola und anderen Drogen, Annette.
ich habe nichts anderes von dir erwartet, Maren 🙂
Solange die junge Frau auf der Litfaßsäule noch keinen Waschbärbauch hat, gibt es schon noch Unterschiede 🙂
Du meinst: Waschbärbauch oder Waschbrettbauch – das ist hier die Frage? 😉
Das ist einer unserer familieninternen Gags … das hat mich heute einfach gejuckt, als ich Deinen Waschbären sah. Mein pubertierender Neffe trommelte sich einstmals auf seinen Bauch und posierte etwas eitel in der Gegend. Auf die Frage, was das soll, sagte er (damals 12/13 Jahre alt): „Ich trainieren meinen Waschbärbauch.“
Prust! Das stellt ja selbst das Vermögen einer liebenden Tante, die Fassung zu wahren, auf eine harte Probe.
Naja, ich musste mich hart zusammenreißen. Als er mir dann aber ganz stolz sein erstes Achselhaar zeigte, bin ich dann doch leider kreischend zusammengebrochen. Jetzt hat sein männliches Ego wahrscheinlich wegen mir einen Schaden …
Oje!
HAHA ! Ich habe mich ja schon oft gefragt, nach welchen Kriterien der Standort von Werbung ausgewählt wird und ob der Zusammenklang mit der Umgebung eine Bedeutung hat. Manchmal passt alles, aber ich glaube doch, das das ein Zufall ist. Umso mehr Freude macht es, wenn man so etwas Nettes sieht 🙂
Zufall? „Auch das Zufälligste ist nur ein auf entfernterem Wege herangekommenes Notwendiges.“ (Schopenhauer) Stell dir nur einmal das Potential fürs Stadtmarketing vor, wenn für passende Werbung nebenan Aufschlag gezahlt werden muss… 😉
Ja, ja, unerschwinglich. Schade eigentlich 🙂 🙂
Die Nähe zu dem Bären macht die Brillenschlange nicht verlegen,
Der Betrachter kann von „Nähe“ hier nur quasi träumen,
Und auch die Näherin kann sie mit Wortgestichel nicht umsäumen,
Das Schmunzeln Morgensterns wär‘ kategorisch steigerbar? Von wegen!
Nicht steigerbar? Von wegen!
Der Dichter M. ist sehr bescheiden,
will dickes Lob vermeiden,
das macht ihn bloß verlegen.
Dabei ist es doch so:
Ist Werbung allzu putzig,
macht’s einen manchmal stutzig,
mit einem frechen Wort dazu – hingegen froh.
Köstlich! Danke! :~)
zu schön – alles, auch die Kommentare….
Freut mich sehr, dass du dir Zeit für all den Spaß genommen hast, Gerda!
Ach, was für ein köstlicher Spaß – der Morgenstern, das Mädchen und der Waschbär! Wo Du nur immer Deine Einfälle hernimmst, Maren. Mit Deinen Augen möchte ich auch mal durch die Welt gehen. Liebe Grüße, Peggy
Das ist das Tolle am Foto-Gucken: die Welt durch jemand anderes Augen sehen. Ernst beiseite, liebe Peggy: Ich freue mich, dass die kombinierte Fundsache bei dir angekommen ist und schicke herzliche Grüße hinterdrein.
Da hast Du Recht, Maren! Besonders amüsiert hat mich das Nebeneinander eines Aldiplakats mit Gemüsegesicht und ein Wahlplakat von Marin Schulz, beide in riesiger Ausgabe an einer Bushaltestelle…
Ich kenne das Gemüsegesicht nicht, Sabine, aber sehr schmeichelhaft scheint mir dein Vergleich nicht zu sein. 😉
Die Gemüsegesichter dieser Werbereihe sind wunderbar(es ist ja eine alte Tradition, aus Gemüse und Obst Gesichter zu gestalten),ich frage mich, ob es ein Versehen war oder bewusst gehängt….
P.s. Schau mal unter Google Bilder unter Aldi Plakat, da gibt es noch einige anzuschauen…
Nun habe ich die Plakate auch gefunden. Es war, wie ich las, eine Kampagne von Aldi Süd. In Hamburg sind wir im Einzugsbereich Nord.