Ich möchte still am Wege stehn
und möcht‘ es Frühling werden sehn,
ich könnt‘ noch immer wie ein Kind
bei jeder kleinen Knospe säumen!
Und klänge in den kahlen Bäumen
ein Vogeltriller… ach, ich könnt‘,
mir einen langen Sommer träumen
voll Klang und Glanz und Sonnenschein
und glücklich sein!
Cäsar Otto Hugo Flaischlen: Ich möchte still am Wege stehn
Der schwäbische Schriftsteller und Journalist Flaischlen (1864 – 1920) war Anfang des 20. Jahrhunderts ein bekannter Lyriker und Mundartdichter. Die Auflagen einiger seiner Werke erreichten weit über hunderttausend Exemplare. Heute ist er in Vergessenheit geraten. Sein Gedicht „Hab Sonne im Herzen“ nach der Melodie „Der Mai ist gekommen“ dürfte vielen allerdings noch bekannt sein.
Liebe Maren, ich kenne weder das Lied noch den Dichter Flaischlen- schon seltsam wie manche dann bleiben und andere verschwinden, schön, dass du an ihn erinnerst!
Und dein Bild … hach 🙂
herzliche Frühlingsgsrüsse
Ulli
Ich kenne von Flaischlen auch nur ein paar Gedichte, Ulli. Einige – wie das hier zitierte – bringen eine Stimmung, ein Gefühl gut zum Ausdruck und gefallen mir, andere empfand ich als eher flach. Was mir auf jeden Fall immer gut gefällt, ist ein „Hach“. Herzliche Frühlingsgrüße retour!
Hmm „Hab Sonne im Herzen, ob´s stürmt oder schneit. ob der Himmel voll wolken, die Erde voll Streit ….. “ Ich kenne es nur als Gedicht .
Ungewöhnlich diese weißen Weidenzweige …
Ertappt, liebe Myriade. Dass das Gedicht von Flaischlen ebenfalls zu der Melodie von „Der Mai ist gekommen“ gesungen wird, dessen Text ja von Emanuel Geibel stammt, hatte ich auf Wikipedia gelesen, aber mangels Sangeskünsten nicht überprüft. Hoffe dennoch, es stimmt.
Die Zweige waren wirklich so licht. Das Foto ist – von ein wenig Nachschärfen abgesehen – unbearbeitet (und unbeschnitten).
Es ist zwar keine besonders edle Eigenschaft, aber ich freu mich immer, wenn andere Leute auch nicht singen können 🙂
Wirklich erstaunlich diese hellen Zweige ! Wahrscheinlich die Beleuchtung …
Wer ist schon immer edelmütig? Und gerne singen zu wollen aber nicht zu können ist wirklich doof. 😉
Ach ja, damit habe ich mich abgefunden …
Das kommt ja zur rechten Zeit, liebe Maren, es ist fünf Uhr morgens und drauißen zwitschern die Vögel um die Wette. Herrlich, wenn der Frühling sich wieder anschleicht und alles beginnt zu klingen …
„drauißen“ ist ein Frühlingswort! es zwitschert auch irgendwie, oder?
Das hatte ich sofort erkannt, Michael. Ohne „I“ klingt es viel rauher, irgendwie noch sehr nach Winter. Nur das Fließen bleibt. Panta rhei. Und wo bleibt eigentlich die Sonne? Ist immerhin Sonntag heute!
Ich könnt´ mir einen langen Sommer träumen… was für eine Zeile. Echt großartig. Vielen Dank und liebe Grüße, Stefanie
Die Zeile hat es mir auch angetan, Stefanie. Muss wohl an dem langen fiesen Winter liegen… 😉 In diesem Sinne: Sonnige Grüße!