Schneegestöber bei 30 Grad im Schatten? Ich mochte meinen Augen kaum trauen, als wir kurz vor Beginn des meteorologischen Sommers durch immer dichteres Flockentreiben den Rhein entlang radelten. Hartnäckig setzte sich die weiße Pracht auf Haut und Kleidung – und wollte trotz der tropischen Temperaturen partout nicht schmelzen. Was da durch die Luft flog und Wege und Sträucher bedeckte, war natürlich kein Schnee. Weil es ganz plötzlich heiß geworden war, hatten vielmehr alle Pappeln der Gegend gleichzeitig ihre Samen auf die Reise geschickt. Das sah aus, als hätte Frau Holle ihre Betten ausgeschüttelt. Und das hatte sie vielleicht ja auch, denn der superleichte Flaum der Pappeln findet tatsächlich als Füllung für Bettdecken Verwendung.
Liebe Maren, ja, es gab Zeiten, als der „Pappelschnee“ noch Hüllen fand, jetzt fand er deine Linse, uns und mir zum großen Gefallen…
herzlichste Nachtgrüße zu dir hin
Ulli
Jedes Jahr…:-) Herzliche Grüße auch von mir,
mick
Alle Jahre wieder, ja, aber so flächendeckend hatte ich es zuvor noch nicht erlebt.
Das war ein schöner Bericht. Vor Jahren hatte ich mal einen etwas kautzigen Bauern zum Nachbarn. Der hatte ziemlich nahe an der Grenze eine Allee von ausgewachsenen Pappeln stehen. Die haben im Frühling immer ganz viel von ihrem Schnee geworfen. Das war schön zu lesen 🙂
Danke, Mick.
Freut mich, dass dir der surreale Wald gefällt, liebe Ulli. In natura sah es schon ein wenig unheimlich aus, weniger die Wege als die bestäubten Gräser und Sträucher. Im Netz stieß ich auf ein Unternehmen namens Pap(p)illon, das u.a. mit Pappelflaumdecken wirbt. Mir war die Verwendung ganz neu.
Das ist ja der Knaller!☺
Das fand ich auch, Babsi. Und unter den Schuhen und Reifen knirschte es ohne Ende.
😊😉
Frau Holle muss ja auch gelegentlich ihre Tuchent-Füllungen wechseln, da ist eine Bio-Variante doch sehr geeignet 🙂
Wenn das Zeug nicht so klebrig wäre, geriete ich selbst in Versuchung. So freue ich mich über das schöne (für mich) neue Wort „Tuchent“.
HIHI, Was schüttelt denn die Frau Holle in nördlicheren Gefilden, wenn es keine federngefüllten Tuchenten sind 🙂
Naja, schon Daunenfedern. Es war einfach das Wort „Tuchent“, das es mir angetan hat. Die Tu-chent, wie ich dem Duden entnahm. Noch toller fand ich natürlich den Plural, der bei mir einfach mal zu Tuch-enten wurde. So kann ich mir das Wort ohnehin besser merken. 😉
Ich seh, was du meinst, Laufenten in Tuchform zB stelle ich mir sehr charmant vor 🙂 Es gibt für Tuchent auch noch ein altes, französisches Wort, das ich nur aus einer Operette kenne, „plumeau“ Aber was schüttelt die Frau Holle bei euch ? Decken ? Federbetten ?
Ich habe vorsichtshalber rasch einen Blick in meine Ausgabe von Grimms Märchen geworfen. Da schüttelt das arme Mädchen das Bett der Frau Holle, dass die Federn wie Schneeflocken umherfliegen.
Oje, das ist Strafverschärfung 🙂
Boah, SO VIEL! Klar, ich sehe den „Schnee“ auch öfter treiben und liegen, aber eigentlich nie in diesen Mengen!
Liebe Grüße
Christiane
Nein, solche Mengen hatte ich auch noch nie gesehen. Die Pappeln müssen förmlich explodiert sein.
Etwas ähnliches sah ich gestern Abend hier in Braunschweig, aber verglichen mit dem „Wintereinbruch“, den Du fotografiert hast, waren das Kinkerlitzchen.
Ich fürchte, auch der rheinische Wintereinbruch ist inzwischen ein Opfer des Sommerregens geworden.
hier ist auch einiges davon angekommen. 🙂
Deckenfüller aller Regionen, vereinigt euch!
Hihi. 🙂 *indiekissenhüllestopfe* 🙂
Ach herrje 🙂 Da muss ich ja schon beim Hinschauen niesen…
Oh, sorry. Das nächste Mal schreibe ich eine Allergiker-Warnung dazu. Das Teufelszeug setzte sich wirklich überall fest.
Tsssschi!
Ging mir wie Birgit, eine besonders fiese Heuschnupfenattacke während einer Radtour verdanke ich solch harmlos aussehenden Flocken, es war wahrlich zum Heulen, seitdem beäuge ich solches Treiben eher skeptisch 🤧, aber Foto ist beeindruckend.
Das kann ich mir gut vorstellen, Anna. Umso mehr freue ich mich, dass du den Fotos trotz der schaurigen Erinnerung etwas abgewinnen kannst. Und das heuschnupfende Emoji ist klasse.
Schön!
Das trifft es wahrscheinlich ganz gut, Holger: Der klebrige Schnee war eher ein visuelles als ein haptisches Vergnügen. 😉
Ach ja, ich war bei meinem Ausruf ganz auf den Anblick fixiert. An die haptische Seite hatte ich nicht gedacht … 🙂