Ich setzte den Fuß in die Luft, und sie trug.
Hilde Domin
Die Überreste des Stegs in der Ostsee ließen mich an eine Skultur des Schweden Richard Brixel denken, die ich auf der diesjährigen NordArt gesehen hatte: Balance on a tight rope. Beide hatten Lust, sich ein wenig filtern zu lassen.
Liebe Maren, da ist Dir wieder eine wunderschöne und inspirierende Kombination gelungen. Könnte ich mir gleich ausdrucken und über den Schreibtisch hängen (wenn ich denn schon einen hätte). Luftwandelnde Grüße, Peggy.
Soll ich dir was sagen, liebe Peggy: Tatsächlich habe ich bei diesem Beitrag auch an dich gedacht, an das Neu(e)Land, das du betreten hast und weiter betrittst, sicher immer mal wieder mit einem Fuß in der Luft. Ich freue mich, virtuell einen Teil der Reise mitzuerleben. Ganz herzliche Grüße!
beides gefällt mir wundergut. apart, zart, filigran und – kraftvoll entschlossen …
Das, liebe Pega, scheint mir eine gute Mischung für Schritte ins Neue zu sein: aufmerksam, vielleicht ein wenig tastend und zugleich fest und kraftvoll. 🙂
Schön! Grad lese ich den großartigen Roman „Jenseits von Babylon“ von David Malouf (Zwolnay-Verlag, Wien 1996), und dort auf S. 136-7: „O, und ich hab mal was gesehen, einen Seiltänzer… Er hatte ein Seil über die Straße gespannt, von einer Seite zur anderen, und darauf ist er gegangen, in ausgebeulter Hose, eine Stange in der Hand -„. Sie streckte die Hand aus und balancierte ein paar Schritte auf dem Boden. „Wär das herrlich, so etwas zu sehen“, sagte sie. –
Der Rman spielt in Australien, Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Szene geht dann noch weiter, ganz wunderbar zart und tief. Sieh mal, ob du es finden kannst.
Welch poetische Szene, liebe Gerda! Sie passt wunderbar zu den Fotos und dem Satz von Hilde Domin. Habe gerade mal ein bisschen über „Jenseits von Babylon“ nachgelesen und es mir – auch nach deiner warmen Empfehlung – gleich bestellt. Die Rückkehr aus der „Wildnis“ in die „Zivilisation“ ist ein Thema, das mich mit seinen vielen Facetten schon lange fasziniert. Angefangen hat es wohl mit der Geschichte von Mogli im „Dschungelbuch“. Die „Wolfskinder“, Entführungen von Siedlerkindern durch Indianerstämme, der Film „Nell“ mit der wunderbaren Jodie Foster, das rästselhafte Findelkind „Kaspar Hauser“… fallen mir spontan ein. Freue mich sehr darauf, dem Thema nun in Australien nachzuspüren!
Ich freue mich, dass du angebissen hast, liebe Maren. Es ist ein sehr besonderes Buch!
Schöne Worte zu diesen Bildern. Wir alle wollen zu Neuen Wegen, wenn wir es wagen.
Stimmt, ohne ein bisschen Angst und Überwindung lassen sich neue Ufer selten erreichen… Freut mich, dass dir die Zusammenstellung von Bild und Wort gefällt!
Irgendwie scheint jeder in seinem Leben schon einmal an dieser Stelle gestanden zu haben. Ich finde dieses Gefühl berauschend.
Ich kenne beides, Susanne: Die Angst vor dem Neuen, aber auch den Rausch, dieses „Werde der, der du (auch) sein könntest!“
Ja, Angst und Rausch sind oft gepaart. Durch den Rausch schafft man es erst, die Angst zu überwinden. 🙂
…und das erinnert mich an Lehmbruck 🙂
Ich kannte Lehmbruck bis gerade eben nicht, habe bei Wikipedia Fotos seiner Plastiken angeschaut – und tatsächlich: Brixels Balancierende könnte eine Schwester von einigen von ihnen sein.
Die Balancierende hat unglaublich viel Spannung, mag ich sehr, wie auch deine Zusammenstellung von Worten und Bildern (wie so oft 😉 )
Und wer hat gesagt, dass auf einem neuen Weg nicht wieder Abzweigungen kommen oder gar Felsbrocken liegen…
Herzliche Grüße
Ulli
Oh ja, liebe Ulli, es kommen immer wieder Abzweigungen, und die Welt ist voller Steine. Manchmal ist es ganz schön mühsam, drüber zu klettern oder einen Weg außen rum zu suchen, aber es lassen sich ja auch immer wieder die schönsten Dinge aus ihnen bauen…
Dank dir schön für dein Kompliment!