So blau wie das (Mittel-)Meer, so weiß wie der Tod: Mit einer berührenden Aktion auf dem Hamburger Rathausmarkt forderte die Gruppe „Hamburg – was tust Du?“ gestern Nachmittag den Ersten Bürgermeister auf, Hamburg zu einem „Sicheren Hafen“ zu machen und die Bereitschaft der Stadt zu erklären, zusätzliche Geflüchtete aufzunehmen. So, wie dies zuvor schon Bonn, Düsseldorf, Köln, Berlin, Potsdam, Freiburg, Kiel, Osnabrück und Bremen getan haben.
Schweigend legten sich rund 30 Frauen und Männer in Reihen auf den Boden, auf dem sie zuvor jeweils einen Eimer hellblau gefärbtes Wasser ausgeschüttet hatten. Bewegungslos verharrten sie auf dem Pflaster, während weitere Aktivistinnen einen nach dem anderen mit einem weißen Laken abdeckten und das meerblaue Blut zwischen die Steine sickerte. Dazu verlasen der Schauspieler Peter Franke und die Islamwissenschaftlerin Schirin Fathi Namen, Geschlecht, Alter und Herkunft von Menschen, die auf der Flucht über das Mittelmeer ihr Leben ließen.
Der Protest der Aktionsgruppe richtet sich gegen die Behinderung der Seenotrettung im Mittelmeer. Mit der Bereitschaft, zusätzliche Geflüchtete aufzunehmen, soll ein Signal für Humanität gesetzt werden. Ein offener Brief an den Ersten Bürgermeister der Stadt Hamburg kann zurzeit noch online auf der Seite https://hamburgwastustdu.de unterschrieben werden. In der kommenden Woche soll der Brief übergeben werden.
Eine sehr beeindruckende Aktion! Möge sie Früchte tragen. Danke, Maren, dass du sie mit uns teilst –
liebe Grüße, Ulli
Möge dein Wunsch in Erfüllung gehen, liebe Ulli!
Ich denke, auch eine „sehr gezielte“ Aktion.
Gezielt und klar, ohne laut zu werden. Das hat mir gut gefallen.
Wenn das möglich ist.
Ich glaube daran, auch (und gerade) in Zeiten, in denen Auseinandersetzungen zunehmend lautstark geführt werden. Die Trauer um die Menschen, die im Mittelmeer ihr Leben lassen, das Entsetzen über die Behinderung der Retter hätte man m.E. mit Worten nicht bewegender zum Ausdruck bringen können.