Auf dem kleinen Rastplatz im Wald steht eine überdachte Rundbank. Auf der Bank ein silberfarbenes Tablett mit einer rubinroten Glaskaraffe und zwei dazu passenden Gläsern. Ein Stück entfernt ein drittes Glas, orangerot und kleingemusterter als das Trio auf dem Tablett. Die Karaffe und die Gläser sind leer und vollkommen trocken. Auf dem aufgespannten blauen Müllbeutel neben der Bank ruht ein schwarzer Filzhut. Der Hut ist von einer dünnen Staubschicht bedeckt. Weit und breit ist kein Mensch zu sehen. Unwillkürlich beginne ich mir auszumalen, wer all die Dinge zurückließ, als er oder sie diesen Ort verließ. Ein Paar vielleicht, das auf etwas Besonderes anstoßen wollte? Er hatte den Hut abgenommen, weil ihm irgendwie feierlich zumute war. Vielleicht war ihm auch einfach nur heiß. Am spannendsten finde ich das dritte Glas ein wenig abseits. Ich stelle mir vor, dass es für eine Person aufgestellt wurde, die gar nicht anwesend war, aber doch irgendwie dazu gehörte. Aber warum blieben die Dinge zurück, wenn sie doch einen so wichtigen Moment bezeugen?
Was für ein spannendes Stück!
Ja, das Leben schreibt die unglaublichsten Geschichten: Rätsel über Rätsel.
Danke fürs Zeigen,
Brigitte
Sehr gern, Brigitte. Manchmal bedaure ich es, auf die vielen Fragen keine Antworten zu erhalten.
Vielleicht ist alles genau so da arrangiert worden, um andere Spaziergeher zum Wundern zu bringen. Und zum Fantasieren darüber, wie die Gegenstände dahin gekommen sind, welche Geschichte(n) sich hinter diesen Dableibseln verbergen…
Das könnte schon sein, Claudia. Ich schätze, das funktioniert nicht nur bei mir…
Ein Mysterium!
😉