Schönheit besteht in Harmonie, die immer eng mit Schlichtheit verbunden ist.
Giacomo Casanova (1725 – 1798), italienischer Abenteurer und Schriftsteller
Die Baukunst fordert vor allem Ruhe.
Karl Friedrich Schinkel (1781-1841), preußischer Architekt, Baumeister, Stadtplaner und Maler
Leider war der Himmel ziemlich bedeckt, als ich das ehemalige Zisterzienserkloster Chorin ein paar Kilometer nördlich von Eberswalde im brandenburgischen Landkreis Barnim besuchte. Der wohltuenden Ruhe, die dieser Ort ausstrahlt, tat das keinen Abbruch. Aber ich vermute, er ist noch schöner, wenn Sonnenlicht die vielen Rottöne der Backsteine zum Brennen bringt.
Der letzte Mönch verließ die Abtei bereits 1545. Danach wurden die heiligen Hallen als Schweinestall und Scheune benutzt. Mauern wurden eingerissen, um die Steine für eigene Zwecke zu verwenden. Bald schon war das Kloster zur Ruine verkommen. Und es wäre wohl kaum noch etwas von ihm übrig, wenn nicht der Baumeister Karl Friedrich Schinkel die Bedeutung der Anlage erkannt und ihren Verfall gestoppt hätte. Für Schinkel war der gotische Bau „des Landes schönster Schmuck“. Heute ist das oberhalb des Amtssees gelegene Kloster eines der wichtigsten Backsteindenkmäler Deutschlands. Der „Choriner Musiksommer“ mit Konzerten in und um die ehemalige Abtei fällt in diesem Jahr wegen Corona leider aus.
Der Boden sieht sehr trocken aus. Tschuldige, war das Erste, was mir auffiel. Und ja, wieder diese Ruhe … 😉🌼👍
Und wie trocken, Christiane. Man liest über die Dürre im Osten und ist doch erschrocken, wenn man die Böden sieht. Sonnenblumenfelder, die aussehen, als sei ein Feuer über sie hinweg gegangen. Maisfelder, an denen nicht ein einziger Kolben hängt. Der Rasen erholt sich ja meist irgendwie wieder…
Liebe Maren,
Backsteine, finde ich, haben einen ganz eigenen Charme.
Ich arbeite im Deutschen Klingenmuseum http://klingenmuseum.de/_deutsch/dkm/museum.html , das in einem ehemaligen Klostergebäude untergebracht ist, und ich genieße alltäglich die schöne Schlichtheit dieser Architektur und die stimmungshebende Aussicht auf die sanfte Schwingung von Gewölbedecken.
Herzensgruß von mir zu Dir 🙂
Da kann ich nur zustimmen, Ulrike. Backsteine sind irgendwie lebendig. Selbst ziemlich heruntergekommen und halb verfallen haben sie noch Ausstrahlung, ganz anders als in die Jahre gekommene Putzfassaden. Schön, wie du deinen Arbeitsplatz beschreibst. Da geht bestimmt alles leicht von der Hand. Im Klingenmuseum war ich tatsächlich noch nie… Einen schönen Sonntag dir!
Die Schönheit gotischer Bauten übersteht die Nützung als Schweinestall und sonst noch alles mögliche ….
Hahaha. 😉 Ich schätze diesen Baustil auch ganz besonders.
Welch ein Zufall! Ich war vor wenigen Tagen ebenfalls dort – und sehr gefangen von der Stimmung dort.
Da hätten wir uns ja fast über den Weg laufen können. Wie nett!
Ein wunderschöner Ort. Sicher auch ein Kraftort für die Seele.
Danke für die stillen Bilder und feinen Worte.
Ein Kraftort? Ja, besonders den Kirchenraum mit seinen klaren Strukturen, ohne allen Firlefanz, empfand ich so.
wow, das ist echt schön. besonders das foto vom, heißt das nicht „innenschiff“ oder so? jedenfalls aus dem inneren des klosters mit den stühlen. sehr ästhetisch, du hast es wunderbar fotografiert. danke fürs präsentieren, vielleicht sollte ich auch mal dorthin fahren. 🙂 ist der see da gleich in der nähe? sieht toll aus! ein gutes wochenende dir! liebe innerstädtische grüße 🙂
Das Foto, das dir so gut gefällt, zeigt die ehemalige Kirche von innen. Sie verbirgt sich hinter der Fassade auf dem Foto ganz oben. Ja, der See liegt gleich unterhalb des Klostergeländes. Der See, den ich in meinem vorigen Beitrag gezeigt habe, ist ebenfalls nur ein paar Kilometer entfernt. Auch dir noch ein schönes Wochenende!
danke!
Wie schön, gerade erst kamen wir aus der Uckermark zurück und nun diese schönen Bilder von all jenen Dingen, die wir noch gar nicht gesehen haben.
So fällt denn die Rückkehr von der einen Reise quasi organisch zusammen mit der Vorfreude auf die nächste, „notwendig“ gewordene. Das gefällt mir.
Ja, genau so ist es.