Alle naslang

Alle naslang begegnet einem irgendwas, wenn man, quasi immer der Nase nach, durch die Gegend streift. Wie hoch die bronzene Frau auf dem Angermünder Markt die ihre trägt!

Wem nur mag der Narr vor der Klosterkirche ein paar Straßen weiter eine lange Nase drehen? Die älteste bildliche Darstellung der Geste findet sich, wie ich später nachlas, im Fest der Narren, einer Radierung Pieter Bruegels des Älteren aus dem Jahre 1559. Auch im Englischen sagen sie übrigens to thumb one‘s nose. Und im Französischen verlängert man die Nase gleich um eine Fußlänge, wenn man jemanden verspottet: faire un pied de nez.

Meine Nase hat mich übrigens nicht getrogen: Den Angermünder Künstler Christian Uhlig, der sowohl den Marktbrunnen als auch die Geschichte ohne Ende vor der Klosterkirche gestaltete, kannte ich tatsächlich bereits. Die Flötistin und der Cellist aus der Skulpturengruppe Zeitreise in Wittenberge an der Elbe, an denen ich vor Jahren vorbei radelte, sind auch von ihm. Sehen sie nicht aus wie Geschwister der Dame auf dem Angermünder Markt?

Wie auch immer: Die Nase vorn hat sicher der Elefant vor einer Wohnanlage in Hamburg-Eimsbüttel, den ich im vergangenen Herbst fotografierte. Mit dessen Rüssel kann selbst ein spottender Franzose nicht mithalten.