Gerade erst zur attraktivsten Stadt Deutschlands erklärt, setzte Hamburg heute Vormittag ein ebenso kraftvolles wie farbenfrohes Zeichen für Demokratie, Toleranz und Vielfalt. Aus Protest gegen einen ursprünglich geplanten Aufmarsch von Neonazis hatte das Bündnis „Hamburg bekennt Farbe“, dem Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Sport, Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften und Migrantenorganisationen angehören, zu einer Kundgebung auf dem Ratshausmarkt aufgerufen. Wie schon 2012 folgten Tausende Menschen.
Die Hamburger Polizei hatte den Aufmarsch der Rechtsextremen vor einigen Tagen verboten, weil sie schwere Ausschreitungen befürchtete. Das Verbot war von Verwaltungs- und Oberverwaltungsgericht sowie dem Bundesverfassungsgericht bestätigt worden.
Das in meinen Augen schönste Plakat hielt ein zünftiger Handwerksbursche vor dem Rathaus in die Höhe: „Wahre Patrioten geben Deutschkurse“. Feinsinniger kann man den Rechten, die in Hamburg unter dem Motto „Tag der Patrioten“ auf die Straße gehen wollten, kaum begegnen.
Und wo Platz für den liebsten Fußballclub ist, reicht es sicher auch für ein herzliches „Moin, moin“ für Flüchtlinge.
