Jutta Reichelt: Wiederholte Verdächtigungen. Roman. Tübingen 2015
Neun Feststellungen und Gedanken nach der Lektüre von „Wiederholte Verdächtigungen“ in dem Bemühen, einen Einblick zu geben ohne allzuviel zu verraten von diesem „Familien- und Seelenkrimi“:
1. Ist das spannend! Ich habe schon eine Weile kein Buch mehr so atemlos gefressen.
2. Welch ein Vergnügen, wenn wirklich kein Wort überflüssig ist! Da verzeiht man glatt, dass das Vergnügen nur 182 Seiten währt.
3. Nicht immer ist das Ende der Geschichte das Problem. Auf Seite 98 finde ich den Satz: „Katharina hatte nicht ernsthaft damit gerechnet, dass dieses Gespräch ihr weiterhelfen könnte, doch jetzt kommt es ihr so vor, als wenn der Frau nur eine Vergangenheit fehlte, die weiter zurückreicht.“
4. Das stellt auch Christoph fest, der verschwindet und irgendwann wieder auftaucht. Und alles gerät ins Wanken.
5. Es ist gut, wenn alte Familiengeschichten ans Licht kommen. Weiterwirken tun sie ohnehin.
6. Wieviele Häute hat eigentlich eine Zwiebel? Und wieviele Kurven eine Achterbahn?
7. Jutta Reichelt ist eine verdammt gute Beobachterin.
8. Und Romane sind doch – auch – autobiografisch. Guck mal hier und lies, was die Autorin zum Beispiel über Werder Bremen zu sagen hat. Und über das Schreiben natürlich.
9. Es geht immer darum, Geschichten zu erzählen. That is what it’s all about.