Sommerfäden über Land

Da fliegt, als wir im Felde gehen,
Ein Sommerfaden über Land,
Ein leicht und licht Gespinst der Feen,
Und knüpft von mir zu ihr ein Band.
Ich nehm ihn für ein günstig Zeichen,
Ein Zeichen, wie die Lieb es braucht.
O Hoffnungen der Hoffnungsreichen,
Aus Duft gewebt, von Luft zerhaucht!

Ludwig Uhland: Der Sommerfaden

Zupf dir ein Wölkchen aus dem Wolkenweiß,
Das durch den sonnigen Himmel schreitet.
Und schmücke den Hut, der dich begleitet,
Mit einem grünen Reis.

Verstecke dich faul in der Fülle der Gräser.
Weil’s wohltut, weil’s frommt.
Und bist du ein Mundharmonikabläser
Und hast eine bei dir, dann spiel, was dir kommt.

Und lass deine Melodien lenken
Von dem freigegebenen Wolkengezupf.
Vergiss dich. Es soll dein Denken
Nicht weiter reichen, als ein Grashüpferhupf.

Joachim Ringelnatz: Sommerfrische

Und blüht der Weizen, so reift er auch,
Das ist immer so – ein alter Brauch.
Und schlägt der Hagel die Ernte nieder,
Übers andere Jahr trägt der Boden wieder.

Johann Wolfgang von Goethe: Und blüht der Weizen

So schön, dass die Mais-Monokultur der vergangenen Jahre offenbar wieder Raum lässt für ausgedehnte Getreidefelder! Gerste und Weizen vor allem, so scheint es. Was ich in diesem Sommer zum ersten Mal sah, waren Trennwände zwischen minikleinen Ährenfeldern. Keine Ahnung, wovor die schützen sollen – und ob das besser in Weiß oder Braun klappt. Über sachdienliche Hinweise freue ich mich.